Direkt zum Inhalt

Geboren in Czernowitz/Bukowina (damals Rumänien) am 23.11.1920, gestorben in Paris um den 20.4.1970 (Freitod):

Paul Celan, eigentlich Paul Antschel, studierte ab 1938 Medizin in Tours (Frankreich). Nachdem der Zweite Weltkrieg ausgebrochen war, musste er nach Czernowitz zurückkehren. Dort wurde er nach dem Einmarsch der deutschen Truppen zur Zwangsarbeit verpflichtet. Er erlebte die Deportation seiner jüdischen Eltern in ein NS-Vernichtungslager, wo sie ermordet wurden. Nach Kriegsende war er in Bukarest als Verlagslektor und Übersetzer tätig. 1947 verließ er Rumänien und ging über Wien nach Paris. Dort studierte er Germanistik und arbeitete ab 1959 als Deutschlehrer.

Mit seinen Gedichtbänden Mohn und Gedächtnis (1952) und Sprachgitter (1959) gilt Celan in der deutschen Literatur als bedeutendster Lyriker der Nachkriegszeit. Seine Werke sind geprägt von seinen eigenen Erlebnissen im Getto sowie von der Deportation und Ermordung seiner Eltern. In seinem vermutlich 1945 entstandenen "Jahrhundertgedicht" Todesfuge setzte sich der Lyriker mit der Massenvernichtung der Juden während der nationalsozialistischen Herrschaft auseinander. Mit kryptischen Chiffren und einer bis ins kleinste Detail durchgeformten Sprache versuchte er, sich dem unvorstellbaren Geschehen anzunähern und den Opfern des NS-Regimes ein Denkmal zu setzen.   


Schlagworte

  • #Nachkriegsliteratur
  • #Todesfuge
  • #Nationalsozialismus