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Die Wortbildung beschäftigt sich damit, wie Wörter aufgebaut sind und welche Bedeutungen durch bestimmte Bildungsweisen entstehen. Wortbildungselemente kann man nutzen, um seinen Wortschatz zu erweitern oder um zusammengesetzte Wörter, sogenannte Komposita zu erschließen. Einen allgemeinen Überblick über das Thema lateinische Wortbildung erhältst du auf der Übersichtsseite Wortbildung.

Wortarten

Wortbildung – Klassenarbeiten

Wie werden lateinische Verben gebildet?

Je nach Konjugationsklasse erhalten lateinische Verbformen verschiedene Endungen an den Wortstamm. Für die Bildung der lateinischen Verbformen unterscheidet man grob Präsensstamm und Perfektstamm:

  • Präsens, Imperfekt, Futur I und der Imperativ werden mit dem Präsensstamm gebildet. Dabei treten an den Stamm meist ein Tempusmerkmal sowie eine Personalendung, beispielsweise im Futur I: lauda-bu-ntur – sie werden gelobt werden. Der Präsensstamm wird für aktive und passive Formen verwendet.
  • Der Perfektstamm wird für die aktiven Formen von Perfekt, Plusquamperfekt sowie Futur II benötigt. Auch hier wird der Stamm durch ein Tempusmerkmal vor der Personalendung erweitert, etwa im Plusquamperfekt: laudav-era-nt – sie hatten gelobt.

Das Passiv von Perfekt, Plusquamperfekt und Futur II wird aus dem Partizip Perfekt Passiv und einer Form von esse gebildet.

Die Bildung des Konjunktivs unterscheidet sich je nach Tempus: Im Präsens und Imperfekt erhalten die Verbformen ein besonderes Moduskennzeichen an den Präsensstamm. Im Konjunktiv Perfekt und Plusquamperfekt erhält das Hilfsverb esse ein besonderes Moduskennzeichen. Im Futur I und Futur II gibt es keinen Konjunktiv.
Da alle Bildungsweisen relativ regelmäßig sind und dir oft begegnen, lohnt es sich, die Regeln der lateinischen Verbzusammensetzung gut zu üben.

Wie werden lateinische Nomen gebildet?

Oft kann man an der Bildungsweise eines Wortes seine Wortart und somit auch seine Bedeutung erschließen. Substantive werden häufig dadurch gebildet, dass ein Verb durch das Anhängen von Endungen (Suffixe) eine neue Bedeutung erhält, z. B. werden von ducere die Substantive dux, ductus etc. gebildet. Eine andere Möglichkeit der Wortbildung von Substantiven ist die Zusammensetzung zweier Nomen, wie beispielsweise in miseri-cordia.
Auch Adjektive entstehen durch Anfügen eines Suffixes an einen Verb- oder Substantivstamm. Beliebte Suffixe sind z. B. -osus, -bilis, -eus. Sie geben jeweils an, dass die Eigenschaft dessen gemeint ist, was der vordere Wortteil angibt, zum Beispiel: glori-osus – ruhm-reich, lauda-bilis – lobens-wert, argent-eus – silbern.

Wie können Übungen zur Wortbildung aussehen?

Zur Wortbildung im Lateinischen gibt es immer wieder Übungen. Beispielsweise kann als Grundwort ein einfaches Verb (verbum simplex) vorgegeben sein und du sollst Komposita bilden oder erschließen, z. B. ire: trans-ire, inter-ire, per-ire etc. Oder du sollst aus einem lateinischen Text, um das Thema eines Textes schon vor dem Übersetzen zu erschließen, Wortfelder heraussuchen. Aber der wohl größte Gewinn durch Wissen zur Wortbildung ist, dass du in einem lateinischen Übersetzungstext allein durch Lesen der lateinischen Wörter erkennen kannst, welches Wort Verb ist und im Satz die Funktion des Prädikats einnimmt, oder welches Wort Subjekt sein muss.

Wortbildung | Beispiele und Übungen

In Latein die Arten der Wortbildung zu kennen, hilft vor allem beim Übersetzen und beim allgemeinen Verstehen: Wenn du dir im Klaren darüber bist, wie lateinische Wörter zusammengesetzt sind und welche Bedeutung die Bestandteile jeweils haben, kannst du dir viele Vokabeln erschließen, ohne sie eigens lernen zu müssen: Kennst du beispielsweise das Verb laudare – loben, sind auch die Bedeutung von laus, laudator, laudatrix, laudatio, laudabilis etc. für dich kein Geheimnis mehr!