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In jeder sprachlichen Äußerung gibt es eine Verteilung von betonten Silben (Hebung) und unbetonten Silben (Senkung) . Die regelmäßige Abfolge von betonten und unbetonten Silben nennt man Metrum. Vor allem in der geformten Sprache der Lyrik ist der Rhythmus oft durch ein regelmäßiges Metrum festgelegt. Der Versfuß ist die kleinste Einheit des Metrums. Er besteht aus einer festgelegten Anzahl und bestimmten Reihenfolge von betonten und unbetonten Silben, wozu auch der Daktylus zählt. Daktylus ist ein dreisilbiger Versfuß , wobei die erste Silbe betont und die letzten beiden Silben unbetont sind...
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Das lyrische Ich ist ein vom Autor erfundener fiktiver Sprecher, ein Rollen-Ich . Das lyrische Ich kann sich im Ich oder im Wir zu erkennen geben, es kann ein fiktives Du ansprechen, es kann aber auch im Verborgenen bleiben. Das lyrische Ich darf nicht mit dem realen Autor des Gedichts verwechselt werden. Die dargestellten Erfahrungen sind zunächst als dichterische Fiktionen zu verstehen. Jedoch kann das lyrische Ich auch reale Erfahrungen und Zusammenhänge des autobiografischen Ichs verdeutlichen. Verlässlich angezeigt wird das lyrische Ich oft durch das Personalpronomen (ich, mir), durch...
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Allgemein Bei der Schreibung der Wörter das und dass muss man sich die unterschiedlichen Wortarten und ihre Aufgaben im Satz klar machen. das Artikel Beispiel: Das Mädchen kommt. Ersatzprobe: Ein Mädchen kommt. Demonstrativpronomen Beispiel: Sie wissen das nicht. Ersatzprobe: Sie wissen dieses (dies,jenes) nicht. Relativpronomen Beispiel: Er vermisst das Buch, das er verliehen hat. Ersatzprobe: Er vermisst das Buch, welches er verliehen hat. Relativpronomen mit Präposition Beispiel: Das Heft, in das ich die Hausaufgaben eingetragen habe, ist mir abhanden gekommen. Ersatzprobe: Das Heft, in...
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Im Deutschen gibt es vier verschiedene Kasus (Plural: Kasus = Fall): Nominativ , Genitiv , Dativ und Akkusativ . M ithilfe von unterschiedlichen Fragewörtern kannst du herausfinden, in welchem Kasus z. B. ein Substantiv steht. Der Dativ stellt den 3. Fall dar und man fragt nach ihm mit wem? Beispiele: Der Postbote hat unserem Nachbarn ein Paket gebracht. Wem hat er ein Paket gebracht? Kim hilft ihrem Bruder . Wem hilft Kim? Aufgepasst: Es werden nicht nur Substantive im Dativ dekliniert, sondern auch: Pronomen Substantivierungen bestimmte Artikel unbestimmte Artikel Adjektive Numerale
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Das Dativobjekt bezeichnet in erster Linie Personen und gibt Antwort auf die Frage wem? Dativobjekte sind: Substantivgruppen attributive Wortgruppen P ronomen Beispiel: Der Sohn ähnelt seiner Mutter . Die Tochter ähnelt dem gemeinsamen Vater . Der Sohn ähnelt ihr . I n einem Satz mit mehreren Objekten kann auf das Dativobjekt oftmals verzichtet werden. Beispiel: Jule überreicht ihrem Großvater ein Geschenk. Jule überreicht ein Geschenk.
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Allgemein Die Formveränderung von Nomen , Adjektiven , Artikeln und Pronomen nennt man Deklination. Bei der Deklination unterscheidet man: Genus (Geschlecht: männlich, weiblich, sächlich) Numerus (Einzahl, Mehrzahl) Kasus (Fall: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ) Deklination von Substantiven Substantive verändern ihre Form, je nachdem, welche Rolle sie im Satz einnehmen. Wird ein Substantiv gebeugt, steht es in einem bestimmten Kasus . Im Deutschen gibt es vier verschiedene Kasus; mithilfe der Fragewörter kannst du herausfinden, in welchem Kasus ein Substantiv steht. 1. Fall: Nominativ...
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Allgemein Demonstrativpronomen werden verwendet, um auf eine Person, einen Gegenstand oder Sachverhalt oder einen ganzen Satz hinzuweisen. Diese Person oder Sache wird dadurch besonders hervorgehoben. Beispiel: Ich habe zwei Brüder. Diese sind beide älter als ich. Sie können sowohl als Begleiter als auch als Pronomen (Stellvertreter) verwendet werden. Begleiter: Dieses Kind hat mir den Ball zugeworfen. Stellvertreter: Dieser (gemeint ist der Ball) war rot. Die Bedeutung von dieser, diese, dieses und jener, jene, jenes ist unterschiedlich: Mit dieser weist man auf eine Person oder Sache hin...
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Allgemein Der Dialog (Wechselrede) ist das grundlegende sprachliche Element des Dramas und bewirkt den Handlungsfortschritt. Die Personen werden zum einen charakterisiert, zum anderen handeln sie sprachlich (sie fragen, bitten, befehlen, ...) und es werden dramatische Konflikte dargestellt. Wichtig sind zudem auch die Gesprächssituation die Beziehung zwischen den Redenden Beweggründe der Redenden Redestil und sprachliche Eigenart (Dialekt, Alltagssprache, gehobener Sprachstil) Einstellungen der Gesprächspartner (Moral, Menschenbild) Dialogformen Als besondere Formen des Dialogs können im Drama...
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Ein Diphthong ist ein Doppellaut (Zwielaut) , der aus zwei Vokalen gebildet wird. Die Diphthonge eu und äu Ein Wort wird mit äu geschrieben, wenn es von einem Wort mit au stammt. Beispiele: der H äu ptling ← das H au pt, er l äu ft ← l au fen, der S äu gling ← s au gen Allerdings werden einige Wörter auch mit äu geschrieben, die nicht von einem Wort mit au abgeleitet werden. Beispiele: Kn äu el, sich r äu spern, S äu le Die Diphthonge ai und ei Die meisten Wörter werden mit ei geschrieben. Beispiele: b ei ßen, fl ei ßig, Kr ei s Nur wenige Wörter werden mit ai geschrieben. Sie lassen sich...
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Im Erzähltext wird die direkte Rede, auch wörtliche Rede genannt, einer Person zugeordnet und durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Bei der Wiedergabe wörtlicher Äußerungen ist vor allem darauf zu achten, dass die wörtliche Rede in Anführungszeichen gesetzt wird. Wenn der Begleitsatz vorausgeht , leitet er die wörtliche Rede mit einem Doppelpunkt ein. Beispiele: Fragtest du nicht: „Wann beginnt der Film “? Sag ihm endlich mal deutlich: „Lass das sein! “! Frag ihn doch mal: „Kannst du das nicht akzeptieren? “! Nach der wörtlichen Rede wird immer dann ein Komma gesetzt, wenn der Begleitsatz...
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Direkte (wörtliche) Rede Im Erzähltext wird die direkte Rede einer Person zugeordnet und durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Beispiel: „Und dort ist euer Haus?“, fragte er. (Adalbert Stifter, Witiko ) Indirekte Rede Werden die Gedanken und Äußerungen der Figuren vom Erzähler referiert, verwendet er die indirekte Rede . Hierbei werden Verben der Redewiedergabe wie er sagte, er meinte oder er dachte benutzt. Formal ist die indirekte Rede durch den Gebrauch des Konjunktivs I gekennzeichnet. Beispiel: Auf seine Frage, ob etwa ein Gesell angekommen sei, antwortete der Herbergsvater: Dies wäre...
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Geboren in Stettin am 10.8.1878, gestorben in Emmendingen am 26.6.1957: Döblin studierte Medizin und arbeitete ab 1911 in Berlin als Arzt für Nervenkrankheiten. Gleichzeitig schrieb er Beiträge für die expressionistische Zeitschrift Der Sturm . Im Ersten Weltkrieg war er als Militärarzt im Einsatz. Nach 1933 emigrierte Döblin wegen seiner jüdischen Herkunft nach Paris, 1940 in die USA. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er nach Deutschland zurück. Seine im Exil entstandenen Werke wurden nun veröffentlicht, fanden aber kaum Echo. Enttäuscht und schwer krank zog er sich 1953 wieder nach...
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Das dokumentarische Theater gehört zu den modernen Theaterformen und bezieht seine Wirkung insbesondere aus der Verwendung von dokumentarischem Material wie tatsächlich gehaltene Reden und tatsächlich geführte Interviews, Fotos, Filme und Flugblätter. Durch die Präsentation von authentischem Material und historischen Fakten auf der Bühne soll der Zuschauer dazu animiert werden, sich intensiv und kritisch mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Das dokumentarische Theater geht auf den Theaterregisseur Erwin Piscator zurück. In ihren Bemühungen um ein politisches Theater griffen...
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Kennzeichen dramatischer Texte Beim Drama handelt es sich in erster Linie um eine Textvorlage für eine auf der Bühne von verschiedenen Figuren direkt in Rede und Gegenrede ( Figurenrede im Drama ) dargestellte Handlung. Ein Drama besteht nicht nur aus dem Text, den die Schauspieler auf der Bühne sprechen, sondern auch aus dem Bühnenbild, aus den Requisiten und Kostümen. Dramenaufbau Ein Dramentext ist klar und übersichtlich aufgebaut und weist deutliche Gliederungseinheiten auf: Der Akt ist ein geschlossener Handlungsabschnitt des Dramas. Seine Funktion besteht in der Strukturierung des...
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Seit der Antike werden die Dramengattungen Tragödie und Komödie unterschieden, die sich unter anderem im Hinblick auf ihren Ausgang voneinander abgrenzen:Die Tragödie (auch Trauerspiel) beruht auf dem tragischen Moment, d. h. der unlösbaren Verstrickung des Helden bzw. der Heldin in sein/ihr Schicksal. Grundthemen sind Fragen nach Ich und Welt, Freiheit und Zwang, Schuld und Vergeltung. Im Laufe der Geschichte entwickelte sich auch die Dramatik weiter und neben die klassische griechische Tragödie traten andere Formen wie die Tragödie der Aufklärung und der Klassik, das bürgerliche Trauerspiel...
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Geboren auf Schloss Hülshoff bei Münster am 10.1.1797, gestorben in Meerburg am 24. 5.1848: Droste-Hülshoff stammte aus altem westfälischem Adel und wurde streng katholisch und äußerst konservativ erzogen. Die Schriftstellerin lebte auf dem großen Schloss Hülshoff, nach dem Tod des Vaters dann im Haus Rüschhaus bei Münster. Aus gesundheitlichen Gründen verbrachte sie ihre letzten Lebensjahre in Meersburg am Bodensee. Sie war in unglücklicher Liebe mit dem Schriftsteller Levin Schücking verbunden. Droste-Hülshoff beteiligte sich an den Märchensammlungen der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sowie...
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Geboren in Konolfingen bei Bern (Schweiz) am 5.1.1921, gestorben in Neuenburg (Schweiz) am 14.12.1990: Dürrenmatt, Spross einer Pfarrersfamilie, studierte Philosophie, Literatur- und Naturwissenschaften. Er arbeitete zunächst als Zeichner, Grafiker und Theaterkritiker, entschied sich dann aber schon früh für den Beruf des Schriftstellers. Zusammen mit Max Frisch gilt Dürrenmatt als bedeutendster Vertreter der deutschsprachigen Literatur in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg. Er erhielt u.a. 1983 den Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur und 1986 den Georg-Büchner-Preis...